Als Gitarrist hat sich Alfred Hertrich einen guten Ruf erspielt.
In seiner fast 50-jährigen Praxis hat er seine Spielweise technisch
perfektioniert, ohne allerdings die Grundkonzeption aufzugeben.
Sie ist geprägt von einer freien Spielweise, wie sie in den 60er
Jahren von Musikern wie Ornette Coleman, Paul Bley oder Jimmy
Giuffre entwickelt wurde. Auch Gitarristen wie Jim Hall oder
Attila Zoller haben seinen Stil geformt. In dieser Musik gibt es
keine Trennung von Melodieinstrument und Begleitung, jedes
Instrument ist gleichberechtigt, man geht aufeinander ein, verwendet
Zitate und trifft sich bei eingängigen Phrasen oder
Themen.Dabei beschränkt sich Hertrich auf den Naturklang seiner
Gitarre, Effekte oder triviale Licks hat er nicht nötig. Sein Spiel ist
immer geschmackvoll und aussagekräftig und geht unter die
Haut. Technisch brillant und musikalisch mit allen Wassern gewaschen,
intoniert er eine gelungene Mischung aus bekannten
Standards und eigenen Ideen. Die Themen werden von Gitarre
und Bass in sprühendem Wechselspiel aufgegriffen und abgewandelt,
mal schwelgt der Musiker in gefälligen Harmonien, die
wenig später in freien Improvisationen zerpflückt werden. Bassist
Wilfried Lichtenberg ist ein langjähriger Gefährte Hertrichs. Er
entlockt seinem Instrument sonore Wohlklänge, wobei auch eine
solide Bogentechnik zum Tragen kommt.
Wilfried Lichtenberg, Bass
Hans-Günter Brodmann, Schlagzeug